Pilz im Wandel der Zeit

Die Unter­neh­mens­ge­schichte von Pilz ist geprägt von bewe­genden Momenten und tech­no­lo­gi­schen Meilen­steinen. Eine Reise von 1948 bis heute.

© Westend61/[Westend61] via Getty Images, © Pilz GmbH & Co. KG, Ostfil­dern

© mihai­lo­mi­l­o­va­novic via Getty Images, © Pilz GmbH & Co. KG, Ostfil­dern

Unter­neh­mens­grün­dung:
Glas­blä­serei Pilz

1948, in der wirt­schaft­lich schwie­rigen Zeit nach dem Zweiten Welt­krieg, gründet Hermann Pilz in Esslingen, im Südwesten Deutsch­lands, eine Glas­blä­serei. Er legt damit den Grund­stein für unser Fami­li­en­un­ter­nehmen, dessen Leit­spruch heute „Sicher­heit für Mensch, Maschine und Umwelt“ lautet.

Nach­kriegs­zeit bei Pilz: Vom Glas- zum Elek­tronik­her­steller

In den Nach­kriegs­jahren fertigt Pilz zunächst Glas­ap­pa­rate für die Medi­zin­technik, dazu Queck­sil­ber­schalt­ge­räte, die die Basis für die kommenden Indus­trie­schalt­ge­räte bilden. An diesem rich­tungs­wei­senden Punkt der Firmen­his­torie ist es Hermann Pilz’ Sohn Peter Pilz, dessen Pionier­geist den Wandel vom Glas­ap­pa­ra­tebau zur Elek­tronik in den 1960er-Jahren entschei­dend voran­treibt. Peter Pilz über­nimmt Ende der 60er-Jahre das Unter­nehmen seines Vaters und leitet neben dem tech­no­lo­gi­schen Wandel auch die bis heute Pilz charak­te­ri­sie­rende Inter­na­tio­na­li­sie­rung ein. Er gründet in den 70er-Jahren die ersten Toch­ter­ge­sell­schaften – in Öster­reich, Frank­reich und der Schweiz.

Die ersten SPS-Steue­rungs­sys­teme von Pilz

Peter Pilz ist ein Visionär: Er erkennt die Chancen, die Elek­tronik und die Minia­tu­ri­sie­rung in diesem Bereich bieten können – gerade auch für die Indus­trie. Neben elek­tro­ni­schen Kontroll- und Über­wa­chungs­ge­räten entwi­ckelt Pilz nun parallel auch spei­cher­pro­gram­mier­bare Steue­rungs­sys­teme (SPS) – ein Produkt­be­reich, der maßgeb­lich zum Erfolg beiträgt. Pilz ist Anfang der 70er-Jahre eines der aller­ersten Unter­nehmen in Europa, das SPS-Systeme auf den Markt bringt.

Synonym für Maschi­nen­si­cher­heit: PNOZ

Im Jahr 1987 stellt Pilz das PNOZ vor: Das erste Sicher­heits­schalt­gerät für den zuver­läs­sigen Stopp von Maschinen im Gefah­ren­fall ist heute auf der ganzen Welt zu Hause. Kleiner als die konven­tio­nelle Schal­tung, in der Hand­ha­bung einfa­cher, vor allem aber sicherer durch eine zerti­fi­zierte Baumus­ter­prü­fung – genau passend in einer Zeit, in der Maschi­nen­si­cher­heit auch mit Blick auf die Geset­zes­lage immer wich­tiger wird, zugleich aber möglichst unkom­pli­ziert für Anla­gen­be­treiber umge­setzt werden soll. Maschi­nen­si­cher­heit wird anfangs mit dem PNOZ reali­siert, deshalb steht der Name PNOZ bis heute als Synonym für Sicher­heits­schalt­ge­räte im Allge­meinen. Pilz kann als Erst­an­bieter auf dem Welt­markt bis heute die Welt­markt­füh­rer­schaft behaupten.

Nach tragi­schem Unfall: Renate Pilz über­nimmt

Den Durch­bruch erlebt Peter Pilz nicht mehr. 1975 kommt er bei einem Flug­zeug­ab­sturz ums Leben. Doch seine Frau Renate entscheidet sich, sein Lebens­werk fort­zu­setzen, obwohl sie als Haus­frau und Mutter zweier Klein­kinder bis zu diesem Zeit­punkt nur wenig mit dem Unter­nehmen und seinen Produkten zu tun gehabt hat. Ein Verkauf kommt für Renate Pilz nicht infrage, sie arbeitet sich in Technik und Wirt­schaft ein. Sie über­nimmt zunächst den Vorsitz des Beirats und 1995 schließ­lich die Geschäfts­lei­tung. Renate Pilz verstärkt die globale Präsenz des Unter­neh­mens. Überall auf dem Globus setzt sich Pilz aktiv für die Schaf­fung sicherer Arbeits­be­din­gungen ein und ist beispiels­weise 2004 das erste auslän­di­sche Unter­nehmen, das in China Mitglied im wich­tigsten Normen­gre­mium im Bereich Maschi­nen­si­cher­heit wird.

Das welt­weit erste frei program­mier­bare sichere Steue­rungs­system PSS 3000

1995 kommt das welt­weit erste frei program­mier­bare, sichere Steue­rungs­system PSS 3000 auf den Markt. Erneut schreibt Pilz damit Indus­trie­ge­schichte. Jetzt erst wird es möglich, elek­tro­ni­sche Steue­rungen in der Sicher­heits­technik einzu­setzen. Bis dahin ist dies ausdrück­lich unter­sagt. Erst harte Verhand­lungen mit Bundes­mi­nis­te­rien in Deutsch­land und euro­päi­schen Komi­tees bewirken eine Ände­rung der gesetz­li­chen Vorgaben.

Auto­ma­ti­sie­rungs­system PSS 4000 – digi­tale Safety und Auto­ma­tion

Die Digi­ta­li­sie­rung und den Trend zur Soft­ware anti­zi­piert Pilz bereits, bevor die vierte indus­tri­elle Revo­lu­tion unter dem Begriff „Indus­trie 4.0“ die Schlag­zeilen bestimmt. Pilz gründet 1998 eine eigene Soft­ware­ent­wick­lung im irischen Cork und bringt 2009 mit PSS 4000 ein Auto­ma­ti­sie­rungs­system auf den Markt, mit dem sich auch verteilte Anlagen zentral steuern lassen – Safety und Auto­ma­tion inklu­sive.

Ohne Indus­trial Security keine Safety

Mit der Digi­ta­li­sie­rung und Vernet­zung kommt der Security eine zuneh­mend wich­tige Rolle in der Auto­ma­ti­sie­rung zu. Neben der Safety, dem Schutz des Menschen, bietet Pilz seit 2018 auch Produkte und Dienst­leis­tungen für Indus­trial Security an der Maschine an. Im Mittel­punkt steht die Verfüg­bar­keit von Maschinen und Anlagen sowie die Inte­grität und Vertrau­lich­keit von maschi­nellen Daten und Prozessen.

myPNOZ: Das welt­weit erste modu­lare Sicher­heits­schalt­gerät in Losgröße 1

Die Einfüh­rung wegwei­sender Produkte für die sichere Auto­ma­tion ist Schwer­punkt der ersten Jahre – bis heute ist er es geblieben. So stellt Pilz 2021 mit myPNOZ das welt­weit erste modu­lare Sicher­heits­schalt­gerät in Losgröße 1 vor. Über das intuitiv bedien­bare Online­tool myPNOZ Creator können Anwender „ihr“ myPNOZ zusam­men­stellen: Gelie­fert wird es vormon­tiert, einge­stellt sowie getestet und ist somit ein instal­la­ti­ons­fer­tiges und komplett indi­vi­dua­li­siertes System.

Pilz – Fami­li­en­un­ter­nehmen in der dritten Gene­ra­tion

Seit Ende 2017 führen die Kinder von Peter und Renate Pilz, Susanne Kunschert und Thomas Pilz, das Unter­nehmen gemeinsam als geschäfts­füh­rende Gesell­schafter in der dritten Gene­ra­tion. Sie und ihre Vorgänger haben mindes­tens eines gemeinsam: die Freude an der Inno­va­tion.

Susanne Kunschert und Thomas Pilz führen die Philo­so­phie ihrer Eltern fort, basie­rend auf den Unter­neh­mens­werten von Pilz. „Werte. Schaffen. Zukunft.“ Ein Slogan, der zugleich State­ment und Bekenntnis ist: Pilz bleibt, was es schon immer war und ist – ein unab­hän­giges und inno­va­tives Unter­nehmen in Fami­li­en­be­sitz.

Aktuell ist Pilz global mit 42 Toch­ter­ge­sell­schaften und vier Produk­ti­ons­stätten vertreten.
2022 gene­rierte der Auto­ma­ti­sie­rungs­experte mit rund 2 500 „Botschaf­tern der Sicher­heit“ rund um den Globus einen Umsatz von 403 Millionen Euro.

Wir haben zum 75. Jubi­läum von Pilz unsere Mitar­beiter, Kunden und wich­tigsten Wegbe­gleiter gefragt: Was bedeutet Pilz für Sie? Hier sind ihre Antworten:

Hier klicken, um den Inhalt von Vimeo anzu­zeigen.
Erfahren Sie mehr in der Daten­schutz­er­klä­rung von Vimeo.


Gleich weitersagen!


Hat Ihnen der Artikel gefallen?

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (Geben Sie die erste Bewertung ab!)
Loading...

Vielen Dank!


Schreiben Sie einen Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.