Grünes Licht für Trieb­werks­teile

Wie kann an einer weit­läu­figen Riss-Prüf­an­lage sicher­ge­stellt werden, dass nur auto­ri­sierte Mitar­beiter Zugang zu den einzelnen Prozess­schritten erhalten? Mit dem flexi­blen Betriebs­ar­ten­wahl- und Zugangs­berechtigungs­system PITmode fusion bekommen jetzt nur berech­tigte Personen bei Rhode + Wagner „grünes Licht“.

In der Luft­fahrt­in­dus­trie können selbst kleinste Fehler an den einge­setzten Bauteilen und Kompo­nenten folgen­schwere Ausfälle nach sich ziehen. Um die hohen Quali­täts­an­sprüche zu erfüllen, durch­laufen Trieb­werks- und Turbi­nen­bau­teile in ihrem Ferti­gungs­pro­zess Riss-Prüf­an­lagen, wie sie die Rhode + Wagner Anla­genbau GmbH herstellt.

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Erfahren Sie im Video, wie das Betriebs­ar­ten­wahl- und Zugangs­berechtigungs­system PITmode fusion in der Praxis funk­tio­niert.

Die rund dreißig Meter lange, circa fünf­zehn Meter breite und bis zu sieben Meter hohe Riss-Prüf­an­lage besteht aus mehreren Arbeits- und Prozess­be­rei­chen mit neun Bear­bei­tungs­ka­binen. Hinzu kommen diverse Zufüh­rungen sowie von Robo­tern bediente Sprüh­be­reiche zum Benetzen von Bauteilen. Hori­zontal über der Anlage instal­lierte Kran- und Appli­ka­ti­ons­sys­teme beför­dern die Turbi­nen­bau­teile mit Gewichten bis zu 500 Kilo­gramm und Durch­mes­sern von bis zu einein­halb Metern von Station zu Station.

Schritt für Schritt durch die Riss-Prüf­an­lage der MTU Aero Engines

  1. In der ersten Kabine besprüht ein Roboter die Bauteile mit einem fluo­res­zie­renden Eindring­mittel.
  2. Anschlie­ßend werden sie in die abge­dun­kelte Kabine des Trans­port­wa­gens gehoben, wo ein indus­tri­elles Kame­ra­system die Prüf­linge von allen Seiten ablichtet. Mithilfe von UV-Licht kontrol­lieren die Anla­gen­be­diener in diesem Schritt die voll­stän­dige Benet­zung der Bauteile.
  3. In den anschlie­ßenden Kabinen folgen diverse Spül‑, Trocken- und quali­ta­tive Auswer­te­pro­zesse, die selbst feinste Haar­risse unter UV-Licht sichtbar machen.
  4. Am Ende der Prüf­strecke werden die Bauteile mit einer detail­lierten Prüf­do­ku­men­ta­tion versehen. Zur Endmon­tage gelangen nur jene Trieb­werks­teile, die die gefor­derten Krite­rien zu einhun­dert Prozent erfüllen.
Flexi­bles Eingreifen in jedem Prozess­schritt: Nur auto­ri­sierte Personen dürfen die Schutztür zur Kabine der Riss-Prüf­an­lage von MTU Aero Engines öffnen. © Pilz GmbH & Co. KG, Ostfil­dern

Bediener- und Maschi­nen­si­cher­heit im Fokus

Ende 2018 stand das Konzept dieser Riss-Prüf­an­lage bereits in Grund­zügen. Im Detail bestand die Aufgabe darin, sämt­liche Zufüh­rungs- und Zugriffs­be­reiche so abzu­si­chern, dass Gefahren für das Bedien- und Wartungs­per­sonal ausge­schlossen sind. Vor allem sollte eine intel­li­gente Lösung gefunden werden, die den jewei­ligen Bedie­nern indi­vi­du­elle und aufga­ben­spe­zi­fi­sche Betriebs­ar­ten­wahl- und Zugangs­be­rech­ti­gungen zuweist.

„Als Pilz uns PITmode fusion vorstellte, war uns sofort klar, dass wir mit diesem modular aufge­bauten System sämt­liche vom Kunden gestellten Safety- und Indus­trial-Security-Vorgaben sowie unsere Vorstel­lungen von einem effi­zi­enten, bedie­ner­freund­li­chen Anla­gen­kon­zept auf ideale Weise erfüllen können.“

Holger Wagner, Geschäfts­führer von Rhode + Wagner

Betriebs­ar­ten­wahl- und Zugangs­berechtigungs­system PITmode fusion: Wer was darf, sicher regeln

Nicht jeder Mitar­beiter, der Zugang zur Maschine hat, muss und darf an der weit­läu­figen Anlage über sämt­liche Bedien‑, Eingriffs- und Ände­rungs­op­tionen verfügen. Ein Bediener hat andere Aufgaben und Berech­ti­gungen als ein Maschi­nen­ein­richter oder Service­mit­ar­beiter. Mit PITmode fusion lässt sich ein komplexes, sicheres Berech­ti­gungs­ma­nage­ment voll­um­fäng­lich einrichten. Mitar­beiter erhalten ihren aufga­ben­be­zogen indi­vi­duell beschrie­benen RFID-Trans­ponder mit entspre­chend ange­passter Zugangs­berechtigung und Maschi­nen­frei­gabe. Steckt der Bediener seinen Schlüssel ein und wählt die gewünschte Betriebsart an, so erfolgt ein Vergleich zwischen vorhan­dener Berech­ti­gung auf dem Schlüssel und ange­for­derter Betriebsart. Bei einer Frei­gabe gibt der LED-Multi­color-Ring am PITreader „grünes Licht“. Damit kann der Bediener ausschließ­lich die ihm zuge­dachten Aufgaben ausführen, jedweder andere Zugang oder Eingriff wird verwehrt und der Mani­pu­la­ti­ons­schutz so gewähr­leistet. Das mini­miert die Risiken und erhöht den Safety- und Indus­trial-Security-Stan­dard einer Anlage signi­fi­kant.

Das Betriebs­ar­ten­wahl- und Zugangs­berechtigungs­system PITmode fusion kann flexibel in Bedien­pulte inte­griert werden. Anwender erhalten ihre indi­vi­du­elle Berech­ti­gung auf dem RFID-Trans­ponder. © Pilz GmbH & Co. KG, Ostfil­dern

Anla­gen­be­treiber können bis zu fünf sichere Betriebs­arten defi­nieren und die entspre­chenden Rechte an das befugte Personal vergeben: zum Beispiel Auto­ma­tik­be­trieb, manu­elles Eingreifen unter einge­schränkten Bedin­gungen oder Service­be­trieb.

Sicher­heits­sen­soren als Sicher­heits­ver­bün­dete

Darüber hinaus sind das sichere Schutz­tür­system mit Prozess­zu­hal­tung PSENslock sowie das sichere Schutz­tür­system PSENmlock mit mecha­ni­scher Zuhal­tung von Pilz inte­grierte Bestand­teile des Sicher­heits­kon­zepts. Während PSENslock die sichere Stel­lungs­über­wa­chung mit Prozess­zu­hal­tung in einem bietet, ist PSENmlock dank sicherer Verrie­ge­lung und sicherer Zuhal­tung für den Personen- und Prozess­schutz bis zur höchsten Sicher­heits­ka­te­gorie einsetzbar. In der Riss-Prüf­an­lage dient PSENslock zur Posi­ti­ons­si­che­rung: Im Zuge der Mate­ri­al­zu­fuhr prüft der Schalter, ob die notwen­dige Halte­kraft des Elek­tro­ma­gneten aufge­baut wurde und somit der Bela­de­wagen fest­steht. Für die sichere Über­wa­chung inklu­sive der sicheren Zuhal­tung von vier­zehn Schutz­türen sorgt das Schutz­tür­system PSENmlock: Es garan­tiert die sichere mecha­ni­sche Zuhal­tung zum Schutz der Personen im unmit­tel­baren Umfeld.

Rhode + Wagner schätzt den flexi­blen, einfach adap­tier­baren Ansatz von PITmode fusion: „Damit garan­tieren wir unseren Kunden Anlagen mit modernster Sicher­heits­technik. Gleich­zeitig profi­tieren sie von der höheren Verfüg­bar­keit ihrer Maschinen“, stellt Holger Wagner fest. Aus diesem Grund sollen künftig sämt­liche Anlagen, in denen zwischen unter­schied­li­chen Steue­rungs­ab­läufen und Betriebs­arten umge­schaltet werden muss, mit dem inno­va­tiven Betriebs­ar­ten­wahl- und Zugangs­berechtigungs­system von Pilz ausge­stattet werden.

Über die Rhode + Wagner Anla­genbau GmbH

Die Rhode + Wagner Anla­genbau GmbH hat sich auf die Konzep­tion, Planung, Konstruk­tion und Ferti­gung von kompletten Anlagen für die Ober­flä­chenbe- und ‑entschich­tung, Abwas­ser­be­hand­lung und Wasser­auf­be­rei­tung sowie auf Waren­trans­port­sys­teme exakt nach Kunden­wunsch spezia­li­siert. „Unsere Kunden müssen sich absolut darauf verlassen können, dass Prüf­an­lagen aus unserem Haus Mängel wie Risse, Lunker sowie andere den gefor­derten Quali­täts­normen wider­spre­chende Sach­ver­halte sicher und zuver­lässig detek­tieren“, erläu­tert Holger Wagner, Geschäfts­führer des Unter­neh­mens.


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