Werfen wir einen Blick auf eine Kaltwalzanlage, in der Bandstahlrollen veredelt werden. Der Produktionsprozess umfasst fünf Schritte: beizen, kaltwalzen, glühen, anlassen, dann die Endbearbeitung. Die Herausforderung? Das häufige Abschalten der Anfahrbrenner, die die Hauptbrenner zünden.
Die Anfahrbrenner waren nur über ein Modul gesteuert und die Flammenüberwachung erfolgte über UV-Zellen an der Zündung. Dadurch gestaltete sich die Fehlersuche zu einem Geduldspiel: War eine UV-Zelle defekt, stand die gesamte Anlage. Der Wiederanlauf zog sich, weil erst unverbrannte Gase mit Stickstoff ausgetrieben werden mussten. Und die defekte UV-Zelle musste ersetzt werden – wobei man nie wusste, welche UV-Lampe gerade ausgefallen war. Was diese kleine Geschichte deutlich macht: Zeit ist ein wesentlicher Faktor in Bereichen, wo Flamme und Co. das Produktionsgeschehen bestimmen. Nicht nur der reibungslose, sondern vor allem auch der sichere Betrieb solcher Anlagen hängt vom richtigen Timing ab.
Coole Sicherheitsmanager für Heißes
Darum sind auch die Anforderungen an die Produkt- und Prozesssicherheit sowie den Gesundheitsschutz hoch. Alles andere wäre brand- oder explosionsgefährlich, gleich ob es um Brenner mit Öl, Gas, Kohle oder andere brennbare Stoffe, ob Kessel oder Öfen geht. Moderne Brennermanagementsysteme für den automatisierten Betrieb einer Brenneranlage müssen daher komplex aufgebaut sein und eine Vielzahl internationaler Normen erfüllen.

Pilz bietet mit seinen Kleinsteuerungen PNOZmulti – dem Basisgerät PNOZ m B1 Burner – und dem Automatisierungssystem PSS 4000 – der Steuerung PSSuniversal PLC – zwei fehlersichere Systemlösungen: Von kleineren Maschinen – wie Waffelbackautomaten – bis zu komplexen, verketteten Anlagen – wie etwa in der Metall‑, Glas- und Keramikindustrie, wo Dutzende Brenner über ausgedehnte Produktionsflächen mit einer großen Anzahl von Ein- und Ausgängen üblich sind – haben sie das feurige Geschehen stets unter sicherer Kontrolle. Zuverlässig managen sie beispielsweise Druck‑, Temperatur- und Flammenüberwachung, sicheres Durchlaufen der Sequenz zum Anfahren und Abschalten der Brenneranlage oder auch die sichere Überwachung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses. Das erhöht die Produktivität, nicht zuletzt durch eine integrierte und umfassende Diagnose.
Was uns zurück zu unserer kleinen Geschichte bringt: Nachdem in der Kaltwalzanlage das Automatisierungssystem PSS 4000 die Regie der Feuerungstechnik übernommen hat, haben die Techniker laut eigener Aussage nun eine „ungestörte Nachtruhe“ – die nächtliche Fehlersuche nach dem einen Lämpchen gehört seither der Vergangenheit an!