Teil 2 der Serie „Missverständnisse aus der Welt geschafft!“
Sicherheit ist unbezahlbar! Das bedeutet aber nicht, dass sie kostspielig sein muss. Welche typischen Missverständnisse vorherrschen und warum es sich immer lohnt, Dinge genau zu hinterfragen, erklären wir in der Serie „Missverständnisse aus der Welt geschafft“. Durch Berichte direkt aus der Praxis räumen wir mit Mythen auf und konzentrieren uns auf die Fakten.
Beim Retrofit von Altmaschinen, besonders aber im Rahmen von Neukonstruktionen erhalten wir immer wieder Anfragen wie zum Beispiel: „Ich muss meine Maschine in PL e absichern – können Sie mir dabei helfen?“
Ja, das können wir. Aber in erster Linie müssen wir genauer hinsehen: Ein einziger Performance Level für die ganze Anlage oder Maschine? In all ihren Lebensphasen und vor allem Betriebsarten? Das kann nicht sein. Was in diesem Fall fehlt, ist eine Risikobeurteilung (RB), wie die Maschinenrichtlinie sie vorschreibt. Ist diese vorhanden, gibt es eine genaue Auflistung von Gefahrenstellen, aus der eine Einschätzung der von ihnen ausgehenden Risiken und der erforderlichen Performance Level (PLr) für gegebenenfalls notwendige technische Schutzmaßnahmen in allen vorkommenden Betriebsarten hervorgeht. Es ist zum Beispiel davon auszugehen, dass für die Königsdisziplin Prozessbeobachtung an einer Gefahrenstelle gänzlich andere Sicherheitsmaßnahmen mit anderem PL nötig sind als für den Automatikbetrieb.
Das Fehlen einer Risikobeurteilung stellt die komplette Sicherheit der Maschine jedoch auf äußerst wackelige Füße – man baut ja auch kein Haus ohne Fundament! Und genau so ist die Risikobeurteilung zu betrachten: Sie ist das Fundament, auf dem das Sicherheitskonzept und ‑design aufgebaut werden und gegen das am Ende die Funktionen validiert und verifiziert werden müssen, um letztendlich eine belastbare CE-Konformitätserklärung ausstellen zu können. Im Übrigen ist sie ein verpflichtender Bestandteil der technischen Dokumentation der Maschine gemäß Anhang VII der Richtlinie, die im Zweifelsfall an anfragende Behörden übergeben werden muss.
Egal, ob Sie Unterstützung bei der Risikobeurteilung benötigen, auf deren Basis eine Sicherheitssteuerung auslegen müssen, eine CE-Erklärung durchführen wollen oder sich zunächst alles nötige Fachwissen dazu aneignen wollen, Pilz begleitet Sie bei jedem Schritt hin zur sicheren Maschine.
Aus der Praxis für die Praxis
Sascha Brengmann ist bei Pilz im technischen Systemvertrieb der Vertriebsregion West tätig. Für die Serie „Missverständnisse aus der Welt geschafft“ berichtet er aus seinem Praxisalltag. Er nimmt dabei die typischen Fragestellungen seiner Kunden unter die Lupe und löst klassische Missverständnisse auf.