Ein echter Meilenstein auf dem Weg zu offenen Kommunikationsstandards: Mit IO-Link Safety steht erstmals ein herstellerunabhängiges, standardisiertes Kommunikationssystem für die funktionale Sicherheit bereit. Pilz stellt auf der SPS 2023 als Neuheit auf dem Markt ein komplettes System mit Master und Sensoren vor – eine wirtschaftliche und flexible Lösung.
IO-Link ist eine weltweit standardisierte I/O‑Technologie (IEC 61131–9), um mit Sensoren und Aktoren zu kommunizieren.
2018 haben sich innerhalb der IO-Link Community interessierte Unternehmen zusammengetan mit dem Ziel, den IO-Link Standard auch für Anwendungen der funktionalen Sicherheit einsetzen zu können: IO-Link Safety (IOLS). Ein große Aufgabe! Denn bis dato gab es keinen herstellerunabhängigen Kommunikationsstandard auf Feldbusebene, der für Anwendungen der funktionalen Sicherheit eingesetzt werden konnte. Pilz hat intensiv an der entsprechenden Spezifikation mit den dazugehörigen Tests und Zertifizierungen gearbeitet. Experten von Pilz leiten die beiden IO-Link Safety-Arbeitsgruppen für Technik und Marketing.
„Hinter IO-Link stehen viele, meist mittelständische Firmen, die mit ihren Entwicklungen die Arbeitsgruppen antreiben. Die verfügbaren Lösungen von IO-Link und IO-Link Safety zeigen eine ausgeprägte Kostenorientierung und eine große Kundennähe.“
Matthias Wolfer, Produktmanagement bei Pilz
„Hinter IO-Link stehen viele, meist mittelständische Firmen, die mit ihren Entwicklungen die Arbeitsgruppen antreiben. Die verfügbaren Lösungen von IO-Link und IO-Link Safety zeigen eine ausgeprägte Kostenorientierung und eine große Kundennähe“, erzählt Matthias Wolfer, Produktmanagement bei Pilz. Nach viel Standardisierungs- und Entwicklungsarbeit, zahlreichen Tests und der Ausarbeitung von Spezifikationen wurde auf der SPS 2022 der Öffentlichkeit erstmals eine Multivendor-Demo mit IO-Link Safety vorgestellt: IO-Link Safety hat seine Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt.
Die Vorteile von IO-Link
Kostenreduzierung.
Parametrierbare Sensoren und Aktoren reduzieren die Vielfalt der benötigten Gerätetypen. Das verringert die Komplexität bei der Beschaffung und schafft Platz im Lager.
Innovative Maschinenkonzepte.
Erst die durchgängige Kommunikation mit jedem Sensor und Aktor erschließt alle Funktionen intelligenter Geräte. Das erweitert die Möglichkeiten für die Entwicklung innovativerer Maschinen und Anlagen.
Kürzere Inbetriebnahmezeiten.
IO-Link Kommunikation läuft über ungeschirmte Kabel und nutzt industrieübliche Anschlussstecker. Das spart Zeit und Aufwand beim Gerätetausch.
Mehr Produktivität.
IO-Link Geräte werden automatisch identifiziert und Parameter somit direkt übernommen. Das vereinfacht den Austausch defekter Komponenten und reduziert reparaturbedingte Stillstandzeiten von Maschinen und Anlagen.
Wirtschaftliche Instandhaltung.
Intelligente IO-Link Geräte bieten Funktionen zur Diagnose. Das ermöglicht neue, vorausschauende Reparatur- und Wartungskonzepte.
Im Frühjahr konnten die letzten Tests und Zertifizierungen durch die entsprechenden Prüfstellen abgeschlossen werden. Nachdem die IO-Link Safety-Technologie bislang stets auf dem Messestand der übergeordneten PROFIBUS-Nutzerorganisation gezeigt wurde, stellen auf der diesjährigen SPS-Messe in Nürnberg erstmals einzelne Anbieter ihr eigenes IO-Link Safety-Angebot vor.
Pilz präsentiert System aus IO-Link Safety Master und Sensorik
„Der Vorteil von Pilz ist es, nicht nur auf Feldebene Geräte anzubieten, sondern vielmehr ein komplettes System! Dazu gehören neben Sensoren und Aktoren auch Master-Module. Das vereinfacht die Anwendung für den Kunden und erhöht die Leistungsfähigkeit“, erklärt Matthias Wolfer, Produktmanagement bei Pilz.
„Das Angebot von Pilz ist ein komplettes System!“
Matthias Wolfer, Produktmanagement bei Pilz
Weitere Information zur IO-Link Safety Demo von Pilz auf der SPS:
Mit Sicherheit bis ins Feld kommunizieren – in einem System
Am SPS-Messestand von Pilz erleben Besucherinnen und Besucher eine Demo mit einem IP67-Modul, das als Master die Kommunikation zur übergeordneten SPS-Steuerung übernimmt. An den IO-Link Safety Master von Pilz angeschlossen sind sowohl nicht sichere Standardgeräte wie eine IO-Link LED-Signalsäule als auch IO-Link Safety-Sicherheitssensoren und ‑Befehlsgeräte von Pilz: das Sicherheits-Lichtgitter PSENopt II Advanced IOLS und die Taster-Unit PITgatebox IOLS zur Ansteuerung von weiteren Sicherheitsschaltern wie beispielsweise dem PSENmlock. Kunden profitieren von reduzierten Inbetriebnahme- und Montagezeiten, beispielsweise durch die vereinfachte Verkabelung, und sind gleichzeitig deutlich flexibler, da die Schnittstelle der Sensoren unabhängig vom Feldbussystem ist.
IO-Link Safety – ein komplettes System von Pilz für die direkte und feldbusunabhängige Kommunikation.
Am Messemodell lassen sich die Möglichkeiten, die IO-Link Safety bietet, sowie die Vorteile des Systems für Kunden sehr gut zeigen. Die Kommunikation zum Sicherheits-Lichtgitter über IO-Link Safety gestattet beispielsweise eine bessere Diagnosemöglichkeit sowie weitere Funktionen wie die Einzelstrahl-Auswertung. Der Anwender kann über ein bedienerfreundliches Softwaretool verschiedene Konfigurationen umsetzen. Auch gängige Muting- und Blanking-Anwendungen sind möglich.
„Mit IO-Link Safety ist es einfacher und effizienter!“
Matthias Wolfer, Produktmanagement bei Pilz
An der Taster-Unit PITgatebox IOLS lässt sich nicht nur die Stopp-Funktion der Maschine, sondern auch der Not-Halt auslösen und es lassen sich Befehle zum Aktivieren oder Rücksetzen von Sicherheitszuhaltungen ansteuern. Die Taster-Unit PITgatebox IOLS kann als Einzelgerät, aber auch in Kombination mit angeschlossenen Sicherheitsschaltern und Sicherheitszuhaltungen eingesetzt werden. Ohne IO-Link Safety beziehungsweise IO-Link müsste man für solche Funktionen einen großen Verkabelungs- und Konfigurationsaufwand betreiben. Matthias Wolfer bringt es auf den Punkt: „Mit IO-Link Safety ist es einfacher und effizienter!“
Mit IO-Link Safety: Neue Möglichkeiten der Datenauswertung
Was mögliche Anwendungen betrifft, steht die Automatisierungsbranche erst noch am Anfang: Insbesondere Sicherheitssensoren sammeln eine Vielzahl an wichtigen Informationen aus dem Feld: Wie oft wird beispielsweise eine Sicherheitszuhaltung geschaltet? Wie ist der Status des Sicherheitsschalters? Ist die Tür offen oder geschlossen? Wie ist der Zustand der Sensoren? Diese Informationen werden zentral gesammelt, sodass entsprechende Reaktionen wie beispielsweise Wartungen frühzeitig eingeplant werden können. Experten sind sich einig, dass das zahlreiche neue Möglichkeiten im Bereich der Datenauswertung mit sich bringen wird.
Entsprechend groß schätzt Wolfer auch das Potenzial für das neue Kommunikationssystem ein: „Inzwischen gibt es weltweit rund 460 Mitgliedsfirmen im IO-Link Konsortium, die mittlerweile mehr als 25.000 IO-Link-fähige, verfügbare Produkte anbieten. Das Kommunikationssystem hat sich innerhalb weniger Jahre etabliert und seinen Nutzen unter Beweis gestellt. Für die Safety-Variante sehen wir das gleiche Potenzial.“