Digitalisierung des Schienenverkehrs? Natürlich! Aber wie? Pilz stellt auf der Messe InnoTrans 2024 sein neues sicheres und modulares Bahnsteuerungssystem für die digitale Schiene vor. Mit PSSrail können Digitalisierungsprojekte künftig schnell und wirtschaftlich umgesetzt werden.
Dass der Schienenverkehr dringend weiter digitalisiert werden muss, steht außer Frage. In der Praxis jedoch müssen Systemanbieter und Integratoren dafür einige Hürden nehmen. Aus der Historie heraus sind für die unterschiedlichen Anwendungen spezielle Lösungen entwickelt worden. Diese sind kaum standardisiert und sollen nun meist im laufenden Betrieb ausgetauscht werden. Die digitalen Lösungen müssen in die bestehende Infrastruktur integriert werden, und schließlich benötigen die Lösungen auch die entsprechenden Zulassungen aus dem Bahnbereich, sonst verzögert sich die Umsetzung deutlich.
Das ursprünglich für industrielle Anwendungen entwickelte Automatisierungssystem PSS 4000 von Pilz wird dank seiner Flexibilität und Offenheit seit vielen Jahren auch im Bahnbereich eingesetzt. Um den besonderen Anforderungen im Schienenverkehr noch besser gerecht zu werden, hatte Pilz das System weiter entwickelt und spezielle Module mit ‑R („Railway“) in der Typenbezeichnung auf den Markt gebracht – bahnspezifische Zulassungen inklusive.
PSSrail live erleben
Pilz stellt aus auf der InnoTrans 2024 in Berlin (24.–27.09.2024):
Halle 27, Stand 550
Zur InnoTrans 2024 bringt Pilz jetzt ein neues sicheres und modulares Bahnsteuerungssystem für die digitale Schiene auf den Markt. PSSrail besitzt eine Bahnzulassung, erfüllt Sicherheitsanforderungen bis SIL 4, ist kompatibel mit dem EULYNX-Standard sowie modular aufgebaut und damit flexibel einsetzbar. In der Kombination dieser Funktionen liegt der innovative Charakter von PSSrail.
Es besteht zum einen aus der eigentlichen, SIL-4-geeigneten Steuerung sowie verschiedenen Hardware-Modulen, darunter ein CAN-Modul zur einfachen Integration von bestehenden Systemen. Zum anderen verfügt PSSrail auch über eine Software-Suite zur Programmierung oder Konfiguration von Anwenderprogrammen. In einer Programmbibliothek sind bahnzertifizierte Funktionsblöcke hinterlegt und ermöglichen eine einfache und schnellere Implementierung. Dank des Baukastenprinzips können Anwender ihre Lösungen bedarfsgerecht konfektionieren.
Systemanbieter und Integratoren können PSSrail für verschiedenste Anwendungen im Bereich Signaltechnik einsetzen, darunter elektrisch ortsgesteuerte Weichen oder Bahnübergänge sowie in digitalen Stellwerken. Dort lässt sich PSSrail beispielsweise als Object Controller-Plattform verwenden, um die Komponenten im Feld entlang der Schiene digital – und damit zuverlässig und wirtschaftlich – anzusteuern.
„Mit der Bahnsteuerung PSSrail setzen wir neue Maßstäbe bei der Digitalisierung der Bahninfrastruktur.“
Sebastian Lüke, Head of Business Unit Rail bei Pilz
Herr Lüke, warum ist PSSrail eine echte Innovation?
Mit der sicheren und modularen Bahnsteuerung PSSrail setzen wir neue Maßstäbe bei der Digitalisierung der Bahninfrastruktur. Wir ermöglichen es Systemanbietern und Integratoren, mit geringem Aufwand individuell passende Steuerungslösungen zu erstellen. Die Lösung ist skalierbar von einzelnen Bahnübergängen bis hin zu kleineren Stellwerken.
Wie sieht das Angebot konkret aus?
PSSrail ist ein umfangreicher Baukasten mit Hard- und Software. Darin ist alles enthalten, was man für die Umsetzung digitaler Steuerungslösungen benötigt. Alles ist standardisiert bzw. basiert auf dem RaSTA-Protokoll sowie dem EULYNX-Standard.
PSSrail erlaubt es übrigens auch, im laufenden Betrieb zu digitalisieren und z. B. auf den EULYNX-Standard umzurüsten. Schrittweise können Betreiber veraltete, relaisgesteuerte Stellwerke modernisieren und so die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des Schienenverkehrs erhöhen.
Worin liegt der Nutzen für die Anwender?
Mit PSSrail können Systemanbieter und Integratoren den zeitlichen und technischen Aufwand für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten signifikant reduzieren. Das liegt zum einen an dem erwähnten Baukastenprinzip, aber auch an der vorliegenden Bahnzulassung. Letztlich steht nun ein Werkzeug bereit, mit dem die notwendige Digitalisierung der Schiene schnell, wirtschaftlich und flexibel umsetzbar ist.