Im Interview mit Marcel Wöhner, Chief Technical Officer der Vertriebs- und Servicegesellschaft Deutschland
Herr Wöhner, warum wurden vor zwei Jahren bei Pilz Deutschland Technik und Vertrieb in einer Abteilungsstruktur zusammengefasst?
Der Grundgedanke dabei war, Abläufe und Prozesse zu verbessern sowie Schnittstellen zu optimieren. Vor allem auch die Schnittstellen zu unseren Kunden. Während wir früher stark zwischen reinem Produkt- bzw. Systemvertrieb und unseren Dienstleistungen, die in der Technik angesiedelt waren, unterschieden haben, sind wir heute zusammengewachsen. Wo früher unterschiedliche Ansprechpartner in unterschiedlichen Abteilungen waren, gibt es heute ein gemeinsames Team, das Kundenanliegen projektbezogen abwickeln kann.
Welchen Vorteil haben die Kunden davon?
Durch kürzere Wege und mehr Austausch unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innen- und Außendienst mit den Kollegen und Kolleginnen aus den technischen Fachbereichen werden auch schwierige Fragestellungen unserer Kunden deutlich schneller beantwortet und Projekte effizienter durchgeführt. Das zeigt sich schon an einfachen Beispielen: Technische Rückfragen der Vertriebsmannschaft laufen schnell und unbürokratisch.
Gleiches gilt für die umgekehrte Richtung. So kann basierend auf einer technischen Anfrage schnell ein Angebot erstellt werden, ohne dass der Kunde nochmals aktiv werden muss. Noch deutlicher ist die Verbesserung in größeren Dienstleistungsprojekten. Hier profitieren unsere Kunden von der starken Vernetzung unserer Fachgruppen. Mit unseren optimierten internen Abläufen werden die benötigten Fachgruppen schneller mit den Vertriebsbereichen für das Kundenprojekt in Abstimmung gebracht. So kann sichergestellt werden, dass jederzeit das Kundenprojekt im Vordergrund steht.
Was waren die Herausforderungen an Sie als den technischen Leiter?
Im ersten Schritt war die Zusammenführung eine reine Verschiebung im Organigramm. Eine komplette Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Consulting, Inspection und Engineering Services sowie dem Technical Support wurde einer bestehenden Vertriebsorganisation hinzugefügt. Bis dato gewachsene Strukturen und Abläufe hatten sich allein durch die Migration nicht eigenständig verändert.
Zudem hatten sich, bedingt durch unsere regionale Vertriebsstruktur, individuelle Abläufe in unterschiedlichen Teams etabliert. Das betraf zum Beispiel die Angebotserstellung und Projektbearbeitung der Dienstleistungen. Letztlich galt es also, Schnittstellen neu zu definieren, Hürden zwischen den Fachabteilungen abzubauen und Prozesse einheitlich und effizienter zu gestalten – also das Miteinander in der Bearbeitung von Kundenprojekten voranzutreiben.
Wie stellen Sie sicher, dass die Schnittstellen funktionieren?
Für mich ist der Schlüssel dazu die Kommunikation der Fachgruppen untereinander. Schematisierte Kick-off-Meetings zum Start der Projekte sowie projektbezogene Regelbesprechungen der technischen Gruppen mit dem Innen- und Außendienst gehören heute zum Tagesgeschäft. Erstmalig hatten wir in diesem Jahr auch eine Gesamttechniktagung. Dort konnten sich unsere an acht deutschlandweit verteilten Standorten tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch persönlich kennenlernen.
Bedingt durch die regionale Struktur und durch Corona-Effekte war das vorher nicht gegeben. Team-Building-Events helfen, sich auf menschlicher Ebene kennenzulernen, was auch die Zusammenarbeit in den Projekten verbessert. Wir führten aber auch gezielt Workshops zum Optimieren der Zusammenarbeit und der Schnittstellen sowie zur Bearbeitung kombinierter Projekte durch, bei denen unterschiedliche Fachgruppen gemeinsam am gleichen Kundenprojekt arbeiteten.
Persönlich gesehen, was motiviert Sie?
Ich freue mich, ein motiviertes Team zu sehen, in dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür brennen, sich für unsere Kunden einzusetzen! Wenn es einen persönlichen Austausch mit den Kunden gibt und immer versucht wird, die bestmögliche individuelle Lösung zu finden. Es motiviert mich auch, wenn Kunden gleich nach dem Abschluss ein Folgeprojekt bestellen. Das zeigt mir, dass wir einen guten Job gemacht haben und auf die Bedürfnisse unserer Kunden gut eingegangen sind.




