Ist es in europäischen Werkshallen dank Gesetzgebung und Normung selbstverständlich, dass sich das Personal bei der Arbeit an Maschinen und Anlagen sicher fühlen kann, so gilt es andernorts noch Überzeugungsarbeit für technische Sicherheitsmaßnahmen zu leisten. So auch in Japan, wo sich Pilz Japan bereits seit 25 Jahren für ein Umdenken einsetzt.
Ende der 1990er-Jahre wurde der Schutz von Mensch und Maschine von japanischen Unternehmen vor allem noch als hoher Kostenfaktor angesehen. Zu diesem Zeitpunkt, nämlich 1997, eröffnete Pilz in Yokohama seine erste Niederlassung in Japan. Seitdem engagieren sich die heute 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für mehr Sicherheit.
Fokus auf Sensibilisierung
2000 wurde der SafetyBUS p Club, der heute den Namen Safety Network Japan trägt, von Pilz Japan und weiteren Mitgliedsunternehmen wie dem Automobilhersteller Toyota und dem Automatisierungsunternehmen Hokuyu ins Leben gerufen. Die Organisation sensibilisiert für mehr Sicherheit und eine Reduzierung von Arbeitsunfällen in Japan. Dafür bietet sie Vorträge zu Maschinensicherheit und den aktuellen Trends in der funktionalen Sicherheit. Doch wie sieht es mit der japanischen Gesetzgebung aus? Das Arbeitsrecht wurde 2006 angepasst, sodass das Interesse an sicherer Automation wächst. Obwohl das Gesetz keine verbindlichen Vorgaben gibt, gewinnt Sicherheit an Relevanz und das Bewusstsein wandelt sich. Safety und Security werden immer weniger als Kostenfaktoren und mehr als „Must-have“ in modernen Industrieumgebungen gesehen.
Safety „made in Germany“
Vor allem in der Lebensmittel- sowie der Verpackungsbranche gibt es viel zu tun. So hat Pilz Japan beispielsweise für einen internationalen Lebensmittelkonzern zunächst eine Risikobeurteilung durchgeführt. Dadurch wurde der Kunde auf die Automatisierungslösungen und auf das Schulungsangebot von Pilz aufmerksam. Nun ist der Kunde daran interessiert, seine Mitarbeiter in Südkorea zur Maschinensicherheit zu schulen. „Unsere Kunden exportieren natürlich ihre Anlagen ins Ausland, deshalb ist es für sie wichtig, einen zuverlässigen Experten an der Seite zu haben, der sie bei der Zertifizierung ihrer Maschinen und Anlagen unterstützt“, erklärt Olivier Ligibel, General Manager von Pilz Japan. Als deutsches Unternehmen eilt Pilz in Japan ein guter Ruf voraus, denn in Sachen Sicherheit sieht man Deutschland als Vorreiter.
Aber nicht nur Großkonzerne beschäftigen sich mit Sicherheitsfragen, so Olivier Ligibel: „Wir sehen ein wachsendes Interesse an Safety und Security bei kleineren Unternehmen. Viele scheuen noch die Investitionen, erkennen jedoch den zunehmenden Stellenwert.“ So gibt es auch nach der Jubiläumsfeier viel zu tun, denn Safety und Security stehen in Japan hoch im Kurs.




